Neue Studie: Bildungschancen hängen an der sozialen Herkunft

Veröffentlicht am 29.06.2010 in Bildung

Die Ergebnisse der jüngsten Vergleichsstudie zu Schulleistungen fordern eine bildungspolitische Diskussion heraus: "Das größte Problem des deutschen Bildungssystems ist und bleibt die soziale Selektivität und die enge Kopplung des Bildungserfolgs an die soziale Herkunft", sagt der bildungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Ernst Dieter Rossmann.
Der Erfolg bayrischer Schülerinnen und Schüler hänge auch mit der strengen Auslese im Schulsystem zusammen, betont Rossmann. Bayern hat eine besonders niedrige Abiturquote. Dort sind auch die Chancen für Arbeiterkinder, auf das Gymnasium zu wechseln, deutschlandweit am schlechtesten. Dass gute Leistungen und Chancengleichheit in der Bildung auch Hand in Hand gehen können, zeige dagegen das Beispiel Rheinland-Pfalz, das eine klare Bildungsförderpolitik umgesetzt habe.

Gute Bildung in ganz Deutschland sichern

Eva-Maria Stange kritisiert, dass Rankings trotz "zehn Jahren hektischer Betriebsamkeit in der Bildungspolitik" immer wieder "längst bekannte Missstände" aufzeigten. Die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB) in der SPD fordert deshalb Bund und Länder dazu auf, gezielt daran zu arbeiten, diese Missstände zu beheben, "statt wieder und wieder viel Geld für Leistungsvergleiche auszugeben".

Um gute Bildung in ganz Deutschland zu sichern, sei es jetzt wichtig, dass Bund und Länder gemeinsam in die Stärkung der Bildungsinfrastruktur investierten, befanden Stange und Rossmann übereinstimmend. Entscheidende Maßnahmen in den Ländern seien unter Anderem kostenfreie Betreuungsplätze für Kinder ab dem ersten Geburtstag, der flächendeckende Ausbau von Ganztagsschulen, eine bessere individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern sowie Unterstützung für Schulen in sozialen Brennpunkten. Insbesondere der europäische Vergleich hat in früheren Studien gezeigt, dass auf diesen Wegen bessere Bildungsergebnisse und vor allem eine gerechtere Chancenverteilung erreicht werden können. Zur Finanzierung dieser Maßnahmen forderte Stange, Bund und Länder sollten sich auf einen Bildungsfonds einigen, der zukünftig aus einem Bildungssoli der Spitzenverdiener gespeist werden solle. "Ohne diese Mehreinnahmen werden die überfälligen Kraftakte im Bildungssystem nicht zu schultern sein", sagte Stange.

 

Plakat Angrillen 2024

Unser Abgeordneter in Berlin:
MdB JÖRG NÜRNBERGER

 

Der Film zum Ehrenamt im Fichtelgebirge

Die Basis für Ortsvereine

DIE Seite für SPD Webmaster