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Die Berlinerin Franziska Drohsel ist neue Juso-Vorsitzende. Auf dem Bundeskongress der SPD-Nachwuchsorganisation in Wolfsburg kündigte sie an, soziale Gerechtigkeit ins Zentrum der politischen Auseinandersetzungen stellen zu wollen.
"Wir müssen gesellschaftlichen Reichtum umverteilen", forderte Drohsel, die am Samstag mit 214 von 283 gültigen Stimmen (rund 76 Prozent) zur neuen Juso-Bundesvorsitzenden gewählt worden war.

Die Jungsozialistinnen und Jungsozialisten in der SPD seien daher auch bereit, vor der nächsten Bundestagswahl "einen Richtungswahlkampf für mehr soziale Gerechtigkeit im Land zu führen". Zu den zentralen Themen der 27-Jährigen zählt vor allem die wachsende Schere zwischen Arm und Reich: "Es ist schon deprimierend, dass wir ein reiches Industrieland sind, aber immer mehr Menschen in Armut leben." Vor allem die Perspektivlosigkeit der Jugend treibt die Juso-Vorsitzende um. Sie selber sei zwar in dem besser gestellten Berliner Stadtteil Steglitz geboren und aufgewachsen, sehe aber gerade bei ihren Besuchen an Schulen die Frustration. Außerdem will Drohsel den Verband weiter für junge Leute öffnen: "Gerade in meiner Generation müssen wir Jusos darum kämpfen, junge Leute wieder mehr politisch zu organisieren." Mit Drohsel steht zum vierten Mal eine Frau an der Spitze der Jugendorganisation der SPD. Der bisherige Juso-Vorsitzende Björn Böhning hatte auf eine erneute Kandidatur verzichtet. Stärkere Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften Bereits am Freitag hatten die rund 300 Delegierten in Wolfsburg das Arbeitsprogramm für die kommenden beiden Jahre beschlossen. Demnach wollen die Jusos die Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften, der globalisierungskritischen Bewegung und mit antifaschistischen Initiativen intensivieren und sich dafür stark machen, die Schere zwischen arm und reich zu verkleinern. MATERIAL ZUM ARTIKEL:

• Internetseite der Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialistinnen und Jungsozialisten in der SPD
• Deutschlandradio: Interview mit Franziska Drohsel