Schulentwicklung in den Regionen: CSU/FDP-Regierung für Schulsterben auf dem Land verantwortlich

Veröffentlicht am 09.05.2009 in Bildung

Die Einschreibezahlen für das kommende Schuljahr werden das Hauptschulsterben weiter verstärken, erwartet der Vorsitzende des Bildungsausschusses im Landtag und bildungspolitische Sprecher der SPD, Hans-Ulrich Pfaffmann.
"Immer mehr Eltern entscheiden sich für den Realsschulbesuch oder das Gymnasium für ihre Kinder. Vor allem in den ländlichen Regionen wird dies zu einem dramatischen Rückgang der Schülerzahlen für die Hauptschulen führen", so Pfaffmann am Freitag in München. "Eine Bestandsgarantie für kleinere Hauptschulen lehnen die CSU/FDP-Koalition weiterhin ab. Dies wird kurz- und mittelfristig zu weiteren Schulschließungen von Hauptschulen führen."

Ideologie bei CSU wichtiger als Hauptschulsterben

Pfaffmann: "Die mit großem Rummel angekündigten Kooperationsschulen erweisen sich dabei immer mehr als Nullnummer. Alle Anträge auf Einrichtung von schulartübergreifenden Kooperationsschulen wurden bisher abgelehnt. Es ist offensichtlich: Für den Erhalt ihres ideologischen und parteipolitischen Standpunktes, das dreigliedrige Schulsystem in Bayern zu erhalten und noch nicht einmal Modellversuche von Reformschulen zuzulassen, nimmt die CSU das Hauptschulsterben voll in Kauf. Und die FDP, die noch vor der Wahl den Menschen versprochen hat, eine längere gemeinsame Schulzeit und Modellversuche zur regionalen Schulentwicklung einführen zu wollen, macht dabei mit."

Intelligente Schularten in den Regionen zulassen

"Die CSU macht sich damit zum Totengräber der regionalen Hauptschulstandorte und nimmt das Ende der regionalen Schulentwicklung billigend in Kauf", stellt der SPD-Bildungsexperte fest. "Die FDP ist dabei Erfüllungsgehilfe. Es zeigt sich erneut: Der FDP ist der Machterhalt deutlich wichtiger als die Stärkung der Regionen durch Erhalt der Schulen am Ort." Pfaffmann betont, dass die Schulstandorte und die Schule vor Ort nur zu erhalten sind, wenn intelligente Schularten in den Regionen zugelassen werden. Dazu gehören Schulen mit längerer gemeinsamer Schulzeit ebenso wie Kooperationen zwischen Haupt- und Realschulen mit reformpädagogischem Ansatz wie gemeinsame Lehrpläne, gemeinsame individuelle Förderung und die Möglichkeit, für alle Schüler an solchen Schulen einen Relaschulabschluss machen zu können.

Gesellschaftlicher Konsens zum Erhalt der Schulstandorte notwendig

Pfaffmann unterstützt deswegen den Protest von Schülleitern und Bürgermeistern, die sich über das zu sture und starre Verfahren bei Anträgen aus den Regionen für eine regionale Schulentwicklung beklagen. Die Schulleiter und Bürgermeister haben mit ihrem Protest recht. Gleichzeitig fordert Pfaffmann auch den Realschullehrerverband und den Verband der Lehrer an Gymnasien auf, ihren polemischen Widerstand gegen schulartübergreifende Modellschulen und damit die Werbung für die CSU-Schulpolitik aufzugeben. Pfaffmann: "Es ist schon längst klar, dass sich die genannten Verbände aus rein partikularen Interessen gegen jede Form einer nachhaltigen Schulreform wehren – das ist reine Besitzstandswahrung, aber keine vernünftige Schulpolitik."

Weiter fordert Pfaffmann einen parteiübergreifenden, gesellschaftlichen Konsens über eine nachhaltige Schulreform, bei der die individuelle Förderung aller Schüler/innen, die Verbesserung der Rahmenbedingungen an den Schulen und der Erhalt von Schulstandorten am Ort im Mittelpunkt stehen. Der Protest der Bürgermeister und Schulleiter ist dazu ein erster Schritt."

 

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