Die letzten 50 Jahre Neuhaus - eine Erfolgsgeschichte

Veröffentlicht am 11.06.2007 in Kommunalpolitik

Ein Teil der Besucher des Dämmerschoppens im Gasthof Berghof

Im "Berghof" beim Leo fand der Juni-Dämmerschoppen der Hohenberger SPD statt.
Vorsitzender Hans-Jürgen Wohlrab konnte unter den zahlreichen Besuchern auch den 1. Bürgermeister Dieter Thoma und den ehemaligen MdL und Altbürgermeister Albrecht Schläger begrüßen, der als Referent fungierte.

Mutige Entscheidung

Schläger ging zunächst auf die, von Wald umschlossene Lage von Neuhaus ein und verglich den Ortsteil von Hohenberg mit dem kleinen, gallischen Dorf des Asterix und Obelix. Ob damit die geografische Lage oder die streitbare Einwohnerschaft gemeint war, überließ er der Phantasie der Zuhörer.
Mit der Wahl von Max Rädel zum 1. Bürgermeister im Jahre 1960 begann Schläger seinen Bericht über die letzten fünf Jahrzehnte Zeitgeschichte in Neuhaus. Mit welchem Eifer und Einsatz der damalige Gemeinderat gearbeitet hat, lässt sich heute noch in den Protokollen nachlesen. Neben Christian Wölfel als 2. Bürgermeister gehörten noch Karl Dietel, Otto Möschl, Arnold Wegmann, Hans Thoma, Josef Jenisch, Josef Gatscha und Alfred Wegmann dem Gemeinderat an. Es sei erstaunlich, wie sich dieses Gremium gegenüber Größeren behauptete, hatte Neuhaus doch nur 350 Einwohner.
Es gehörte schon viel Mut dazu, anfangs der sechziger Jahre ein so großes Baugebiet auszuweisen. Viele kritisierten das Vorhaben als überdimensioniert. Doch die Entwicklung zeigte, dass diese Entscheidung vorausschauend und richtig war, zumal das große Risiko der mangelhaften Wasserversorgung zu beseitigen war, die nur aus zwei kleinen Quellen am alten Schulhaus bestand. Inzwischen wurde auch noch das Baugebiet "Mittlerer Hübl" ausgewiesen und gut angenommen.

Wasserversorgung durch die "Arzberger Gruppe"

Die damals noch vorhandenen und genutzten Einzelbrunnen verursachten zudem hohe Kosten für die nötigen Untersuchungen. Viele ältere Mitbürger könnten sich sicher noch an die Zeit erinnern, wo wegen mangelhafter Schüttung der Brunnen kein Wasser mehr lief. Dann hieß es wieder Autowaschen und Garten gießen sind zu unterlassen. Folgerichtig sei dann die Entscheidung des Hohenberger Stadtrates gewesen, Neuhaus und Sommerhau an die Arzberger Gruppe anzuschließen.

Dazu mussten Leitungen erneuert, beziehungsweise neu verlegt werden.
Schläger an den damaligen Wasserwart Karl Dietel, der maßgebend dazu beigetragen habe, Neuhaus zukunftsfähig zu machen. Dafür gebühre im höchstes Lob. Das ganze Projekt kostete damals 4,7 Millionen Mark und weitere 150.000 Mark mussten für Forenlohe aufgewendet werden.
Ein weiteres Problem, das bei der Ausweisung des ersten Baugebietes auftrat, war die unzureichende Abwasserbeseitigung. Schwachpunkt war das Erdklärbecken. Dafür gab es, weil nicht zukunftsweisend, keine Zuschüsse. Die Folge war eine unzureichende Klärung der Neuhauser Abwässer, die obendrein noch sehr teuer war.

Altbürgermeister Schläger
bei seinem Vortrag über Neuhaus

Moderne Kläranlage und Kanäle für 3,3 Millionen

In den Jahren 1993 und 1994 wurden dann eine leistungsfähige, modernste Kläranlage und verschiedene Ortskanäle errichtet. Die dafür aufgewendete Gesamtsumme bezifferte Schläger mit 3,3 Millionen DM.
Auf die Entwicklung im Fremdenverkehr eingehend erwähnte Schläger den Gasthof Egerstau, der als erster einen ganzen Bus Gäste unterbringen konnte. Auch dies war nur durch Investitionen in Wasser und Abwasser möglich.
Des Weiteren erinnerte er an Maßnahmen des Naturparks wie den Steg über die Eger, der bekanntlich zweimal gebaut werden musste. Oder die überregionalen Wanderwege, wie den Mittelweg, den Egerweg, den Ostweg oder den neuen Qualitätswanderweg.
Ein langer Kampf war nötig um die Sanierung der Kreisstrasse zu ermöglichen. Dabei wurde auch ein neuer Gehsteig erstellt. Kosten hierfür 100.000 DM.
An den Kosten für die Erschließung der Baugebiete war die Stadt Hohenberg immer mit 10 % beteiligt.
Weiter 60.000 DM wurden aus Städtischen Mitteln für die Verbindung nach Thierstein aufgewendet. Für den Wirtschaftsweg Sommerhau waren 170.000 DM nötig.
Große Verdienste bei den Baumaßnahmen hatte der Ortssprecher und Stadtrat Karl Dietel.
Ein weiteres Kapitel in der Geschichte Neuhaus ist die Einbeziehung in die Dorferneuerung Hohenberg. Dabei wurden das Kriegerdenkmal und der Vorplatz mit gleichzeitiger Buswendemöglichkeit neu gestaltet. Schläger wies insbesondere darauf hin, dass im Rahmen der Dorferneuerung auch Privatmaßnahmen gefördert werden. Die dazu
notwendigen Anträge müssen bis spätestens Ende August eingereicht werden. Anträge gibt es bei der Gemeindeverwaltung in Schirnding.

Privatinitiativen hervorgehoben

Insbesondere lobte Schläger dann die privaten Initiativen der Neuhauser Bürger, die immer anpacken, wenn es gilt Gemeinschaftsaufgaben zu bewältigen. Als Beispiele nannte er den Glockenturm, restauriert durch den Veteranenverein und die Renovierung des Friedhofes und der Kapelle durch die Interessengemeinschaft Neuhaus. Dies seien vorbildliche Eigenleistungen die nicht hoch genug eingeschätzt werden können.
Mit der Auflösung der Schule wurde das neu errichtete Schulhaus überflüssig und verkauft. Eine, von Bürgermeister Bernd Russwurm durchgeführte Befragung der Neuhauser ergab damals, dass ca. 60 % der Eltern nach Selb tendierten. Derzeit, so Schläger weiter gehen von 21 Neuhauser Grundschülern 13 nach Selb und 8 nach Hohenberg in die Schule.
Als ganz wichtigen Punkt in der Neuhauser Erfolgsgeschichte bezeichnete Schläger dann das Wirken der Freiwilligen Feuerwehr. Ausbildungsstand und Organisation seien vorbildlich.
1984 wurde das Gerätehaus mit einem Kostenaufwand von 117.000 DM erweitert. Dafür gab es laut Schläger nur 34.000 DM Zuschüsse.
1988 schaffte man für 200.000 DM das neue LF 8 an. Dazu gab es 117.000 DM Zuschuss. In den Jahren 2001-2003 wurde dann mit ganz enormen Eigenleistungen der neue Anbau errichtet. Zu den erforderlichen Kosten von 86.000 Euro gab es 13.000 Euro von der Dorferneuerung.
Neuhaus ist im Stadtrat Hohenberg mit zwei Stadträten und dem 1.Bürgermeister sehr gut vertreten sagte Schläger und bedankte sich
bei allen, die in diesem halben Jahrhundert ehrenamtlich zum Allgemeinwohl von Neuhaus und Sommerhau gewirkt haben. Als positive Beispiele erwähnte er noch die Dorfweihnacht oder den Starkbieranstich, bei dem lokale Personen „derbläckt“ und Missstände aufs Korn genommen werden.

Zum Schluss erinnerte der Redner noch an die vier erfolgreichen sozialdemokratischen Bürgermeister Max Rädel, Bernhard Russwurm, Albrecht Schläger und Dieter Thoma und an die beiden Landräte Christof Schiller und Dr. Peter Seißer die in all diesen Jahren zum Wohle von Hohenberg, Neuhaus und Sommerhau gewirkt haben und noch wirken.

Erheitert, aber auch mit großer Konzentration
verfolgten die Zuhörer die Worte des Referenten

Schläger bedankte sich bei seinen aufmerksamen Zuhörern und wünschte allen eine erfolgreiche Zukunft.

Mehr miteinander reden und zuhören

In der anschließenden, lebhaft geführten Diskussion kamen alle Redner übereinstimmend zu dem Ergebnis, dass ein gemeinsames Handeln und Wirken zum Wohle von Hohenberg und Neuhaus allemal besser sei, als engstirniges, lokalpatriotistisches Kirchturmdenken.
Ortsvereinsvorsitzender Hans Jürgen Wohlrab meinte zum Schluss, dass man über Partei und Ortsteilgrenzen hinaus einfach mehr miteinander reden müsse. Er bedankte sich für die zahlreiche Teilnahme und Diskussionsbeiträge und schloss die Veranstaltung.

 

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