Eine bessere Unterstützung von Eltern bei der Erziehung besonders ihrer kleinen Kinder hat der Präsident des Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes, Klaus Wenzel, gestern bei der Klausurtagung der SPD-Landtagsfraktion im schwäbischen Bildungszentrum Kloster Irsee gefordert.
"Erziehungsarbeit muss wieder stärker Orientierungsarbeit werden", sagte Wenzel am Montagabend beim Gespräch im Festsaal, zu dem auch Regionalvertreter von SPD und BLLV gekommen waren. SPD-Fraktionschef Franz Maget stellte eine weitgehende Übereinstimmung der Positionen von SPD und BLLV fest und wies auf zahlreiche gelungene gemeinsame Aktivitäten hin.
"Familienpolitik muss auch dafür sorgen, dass Eltern in die Lage versetzt werden, Orientierung zu geben. Gerade Familien mit jungen Kindern brauchen konkrete Angebote", erklärte der BLLV-Präsident. Wenzel sprach sich dafür aus, das Bildungsfundament von Kindern zu stärken, und zwar bereits im Alter bis zu drei Jahren, in der Kindergartenzeit und in einer möglichst langen gemeinsamen Schulzeit. "Kindergärten sind so wichtig wie Universitäten. Wir brauchen die am besten ausgebildeten Pädagogen in den Kindergärten", sagte Wenzel und forderte eine Universitätsausbildung für Erzieherinnen. Der langjährige Hauptschullehrer hält aus pädagogischen Gründen eine längere gemeinsame Schulzeit für notwendig. Lehrer in der Grundschule verbrächten mehr Zeit damit, Kinder zu sortieren als sie zu fördern. Regelmäßig werde in der Grundschule gegen die Erkenntnisse der Pädagogik verstoßen, so Wenzel.
Der SPD-Bildungssprecher Hans-Ulrich Pfaffmann begrüßt die Übereinstimmung zwischen dem BLLV und der SPD in der Frage der Regionalschule. "Wir freuen uns, dass die von der SPD vorgeschlagene Schulart Regionalschule auch vom BLLV mit eigenen Konzepten unterstützt wird. Damit beteiligt sich der BLLV nicht nur an einer pädagogischen Diskussion, sondern auch an der Lösung von Problemen von Schulen vor allem im ländlichen Raum."
SPD Arzberg