LKW-Sperre: CSU-Staatsregierung lässt LKW durch Hohenberg wieder rollen

Veröffentlicht am 21.02.2008 in Verkehr

Wenn es nach der Bayerischen Staatsregierung geht, müssen wir uns an diese Bilder wieder gewöhnen.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

nun hat das bayerische Innenministerium die Katze aus dem Sack gelassen. Was zuerst nur unfreiwillig als Gerücht aus München durchgesickert war, erwies sich leider als bittere Wahrheit: Die im Jahr 2007 eigentlich auf Dauer angeordnete Sperrung der Ortsdurchfahrt Hohenberg für den Schwerlastverkehr hat nur noch bis zum 30. April 2008 Bestand. Bei der Ausstrahlung der vor zwei Wochen in Arzberg aufgezeichneten Sendung "Jetz red i" am gestrigen Mittwoch bestätigte Staatssekretär Jürgen Heike (CSU), dass die Freigabe für LKW ab Mai dieses Jahres geplant ist.
In der Bürgersendung "Jetz red i" hatte Berndt Amann von der Initiative "Schwerverkehrfreies Hohenberg" den Innenminister Joachim Hermann (CSU) gebeten, die Sperre aufrecht zu erhalten bzw. umgehend mitzuteilen, wie die Entscheidung in der für Hohenberg so wichtigen Sachfrage aussieht.

Verbesserte Lebens- und Wohnqualität steht auf dem Spiel

Berndt Amann zeigte sich in einer ersten Reaktion völlig fassungslos von dem Beschluss der Staatsregierung gegen den eindeutigen Willen der Bevölkerung. Besonders für die Anwohner der Selber und Schirndinger Straße hatte sich mit der Verbannung des LKW-Durchgangsverkehrs die Wohn- und Lebensqualität erheblich verbessert.


Berndt Amann von der Initiative "Schwerverkehrfreies Hohenberg"
während der Aufzeichnung zur Sendung "Jetz red i" in Arzberg

Besonders erbost uns, dass Heike als Begründung der Aufhebung die Anzahl der durch Hohenberg fahrenden Lastwagen anführt. Deswegen war die Sperrung aber nie angeordnet worden, sondern wegen der drei Engstellen, an denen Fußgänger teilweise um Leib und Leben fürchten mussten. An diesen Gefahrenstellen hat sich aber nichts geändert; auch bauliche Maßnahmen kommen nicht in Frage, da die Gebäude sich ausnahmslos in Privatbesitz befinden.

Gefährdung nimmt wieder zu - Auswirkungen auch auf Neuhaus

Völlig unverständlich ist die vom Staatssekretär vorgeschlagene Vorgehensweise: Am Ende der Sperrung eine Verkehrszählung durchzuführen. Das bringt weder realistische Zahlen, da sich die veränderte Sachlage erst wieder über Monate hin in den entsprechenden LKW-Fahrer-Kreisen herumsprechen muss, noch berücksichtigt es die Tatsache, dass die Engstellen auch bei "nur" einigen hundert LKW am Tag eine tickende Zeitbombe darstellen.

Erschwerend kommt hinzu, dass neben Bergnersreuth sicherlich auch die Ortsdurchfahrt Kothigenbibersbach wieder für LKW freigegeben wird. Das hat wiederum Auswirkungen auf Neuhaus, weil dann auch dort der Schwerverkehr wieder rollen kann.

Liebe Bürgerinnen und Bürger aus Hohenberg, Neuhaus und Sommerhau, wir haben ein Recht auf Sicherheit im Straßenverkehr. Jedes Opfer wäre eines zuviel. Deshalb muss die Sperre bestehen bleiben. Dafür werden die Bürgerinitiative und auch die Hohenberger Sozialdemokraten kämpfen. Jetzt erst recht!

Ihr Hans-Jürgen Wohlrab
Ortsverein-Vorsitzender und 2. Bürgermeister

 

Kommentare

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Aufhebung lässt Döhler kalt

Karl Döhler ist die Sicherheit der Hohenberger Bürger scheinbar egal, Hauptsache er kriegt ihre Stimmen. Warum sich der CSU-Kandidat so schön an diesem Thema vorbeidrückt, liegt auf der Hand: Es sind seine Parteikollegen, die uns die LKW-Flut wieder schicken wollen. Und gegen die eigenen Leute unternimmt man besser nichts, man könnte sie ja noch mal brauchen. Ich hoffe, die Hohenberger Bürger erkennen den Hintergrund und handeln dementsprechend.

Autor: Berndt Amann, Datum: 28.02.2008, 13:53 Uhr


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