5 von 17 deutschen Atomkraftwerken stehen in Bayern. Die Windenergie spielt hier keine Rolle. Zufall? Nein, meint die Energie- und Umwelt-Expertin der BayernSPD, Susann Biedefeld. Gemeinsam mit Hermann Scheer stellte sie letzte Woche die Eckpunkte des Landesenergie-Programms vor, das die BayernSPD im Sommer vorlegen wird.
"Es fehlt am politischen Willen der CSU!" erklärt der Träger des Alternativen Nobelpreises Hermann Scheer. In Bayern werden nur 0,5 Prozent des Strombedarfs von Windkraftwerken erzeugt. In Sachsen-Anhalt sind es 40 Prozent. Der Unterschied sei die restriktive Genehmigungspraxis im Freistaat, so die übereinstimmende Kritik von Biedefeld und Scheer.
"Vor 35 Jahren war Bayern noch Spitzenreiter bei den erneuerbaren Energien", weiß Biedefeld, "aber das hat die CSU verspielt." Während in der Bundesrepublik seit 1995 durchschnittlich 22 Prozent weniger Treibhausgase ausgestoßen werden, sind es in Bayern nur 5 Prozent.
SPD setzt auf Zukunftstechnologien
Biedefld weiter: "Die CSU ist nicht näher an den Menschen, sondern nahe an den Energieversorgungsunternehmen. Die CSU-Staatsregierung und die noch 2/3-CSU-Mehrheitsfraktion redet der Atomlobby nach dem Mund! Das ist eine unverantwortliche Energie- und Klimapolitik, die unser schönes Bayern und die bayerischen Bürgerinnen und Bürger nicht verdient haben. Warum sonst sollte sie den Ausbau der Windenergie und der Geothermie in Bayern so blockieren und behindern? Warum sonst redet die CSU so viel vom Ausstieg aus dem Atomausstieg? Warum sonst redet die CSU so viel von Verlängerung der Restlaufzeiten der Atomkraftwerke? Festhalten an der Atomenergie ist ein Festhalten an einer Dinosauriertechnologie und ein Verschenken von wirtschaftlichem Wachstumspotenzial! Die BayernSPD steht hingegen für Zukunft, für Zukunftstechnologien, für eine nachhaltige Energie- und Klimapolitik und sieht die enormen ökonomischen und ökologischen Chancen Bayerns."
SPD Arzberg